Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland

Das zu kurze Leben meines Bruders Gökhan Gültekin und der Anschlag von Hanau

Vor fast 5 Jahren, am 19. Februar 2020, ermordete ein Attentäter in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Gökhan Gültekin war einer ihnen. Çetin Gültekin erzählt die berührende Geschichte seines Bruders und zeigt: Wir sind nicht »die anderen«, wir sind ein Teil der deutschen Gesellschaft. Für die Angehörigen begann mit Gökhans Tod ein Albtraum. Die Familie ist zerrissen zwischen Trauer und dem Kampf um Gerechtigkeit, denn immer wieder kommen neue Versäumnisse der Behörden ans Licht. Seither setzen sich Çetin Gültekin und Mutlu Koçak dafür ein, dass die Opfer und deren Geschichten nicht vergessen werden – und kämpfen gegen den tief verwurzelten Rassismus in Deutschland.

Çetin Gültekin. Foto: Thomas Pirot

Çetin Gültekin, geboren 1974, von Beruf Industriemechaniker, wurde nach dem Attentat zu einem der bekannten Gesichter im Kampf gegen Rassismus und für Aufklärung im Namen seines getöteten Bruders, aber auch für die anderen Opfer und Hinterbliebenen.

Mutlu Koçak, geboren 1991, ist gelernter Informatikkaufmann, studierte Soziologie und Politikwissenschaften und arbeitet als
Medienberater. Als enger Freund unterstützt er Çetin Gültekin dabei, die Geschichte seines Bruders in dem 2024 erschienenen Buch „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“ zu erzählen.

Freitag, 8. November 2024, 19:30 Uhr
Stadtteilbibliothek Rödelheim, Radilostraße 17-19
Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 6 Euro)
Für Häppchen und Wein sorgt wie immer der Förderverein FörSteR

Die weibliche Moderne in 101 Short Stories

Sandra Kegel präsentiert »Prosaische Passionen

Sandra Kegel bei der Lesung in der Stadtteilbibliothek Rödelheim

25. Oktober 2024: Die renommierte Literaturkennerin und -liebhaberin Sandra Kegel hat mit »Prosaische Passionen« das erste weibliche Weltpanorama der literarischen Moderne zusammengestellt – 101 Erzählungen und Prosastücke aus über 25 Sprachen. Diese erste globale Sammlung von Autorinnen um und nach 1900 zeigt: Die literarische Moderne war ganz wesentlich weiblich! Nicht nur in Europa, überall auf der Welt veränderte sich das künstlerische Selbstverständnis von Frauen grundsätzlich. Frauen schufen große Erzählkunst und behaupteten sich so auf einem Feld, das bis dahin als exklusive Männerdomäne galt.

»Ein prächtiges Buch zum Versinken in 101 Kurzgeschichten von Frauen, wild, zart, stark. Absolutes Lesevergnügen zum Eintauchen, Abtauchen, Überraschen-lassen, Weiterlesen.« MDR-Kultur

Sandra Kegel hat in Aix en Provence, Wien und Frankfurt am Main Literaturwissenschaft sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert. Seit 1999 ist sie Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das sie seit 2019 leitet.

Songs & Stories from Dublin and beyond

Ein irischer Abend mit Peter Hankiewicz

Peter Hankiewicz in der Stadtteilbibliothek. Foto: Brigitte Dinger

27. September 2024: Peter Hankiewicz spielt seit über 30 Jahren Irish Folk. In Rödelheim konnte man ihn als Gitarristen mit seiner Band »Blue Blistering Barnacles« bei einer Reihe von Auftritten sehen und hören. Neben der Musik steht für ihn aber immer auch die Geschichte hinter den Liedern im Vordergrund. So beschäftigt sich der studierte Archäologe seit Langem mit der Historie Irlands und der Kelten, mit irischer Literatur und Musikgeschichte. In seinem Programm Songs & Stories from Dublin and beyond wechseln sich Musik und Literatur ab. Zu unterschiedlichen Begleitinstrumenten singt Peter Hankiewicz Lieder aus verschiedenen Zeiten und Gegenden Irlands und liest Texte – u.a. von Roddy Doyle, Joseph O’Connor und Friedrich Engels – aus und über Irland, wobei das Hauptaugenmerk auf den kleinen Schrullen und großen Eigenheiten der Bewohner der grünen Insel liegt. Ein Abend für alle Fans der irischen Literatur und des Irish Folk.

Krimilesung im Brentanobad

28. Juni 2024: Nachspielzeit: Dana und Ulrich Müller-Braun lesen aus ihren Eintracht-Krimis

Dana Müller-Braun und ihr Vater Ulrich lasen aus ihren Eintracht-Krimis in der besonderen Atmosphäre des Brentanobades.

Drei Eintracht-Krimis haben Spiegel-Bestsellerautorin Dana Müller-Braun und ihr Vater Ulrich, selbst von 2001 bis 2006 Pressesprecher bei Eintracht Frankfurt, seit 2019 veröffentlicht. »Das Auge des Adlers«, »Nachspielzeit« und »Stille Nacht« haben dabei den Untertitel Eintracht-Krimi redlich verdient. Die Hauptfiguren, Ex-Hooligan und Sportredakteur Severin, sowie Eintracht-Vize-Pressesprecherin Lydia bleiben immer nah dran an der Eintracht und bieten Krimi-Spannung der besonderen Art. Bei seinen Lesungen nimmt das Vater-Tochter-Gespann seine Zuhörer mit auf eine atemberaubende Reise durch alle drei Romane mit viel Eintracht Frankfurt und noch mehr Mord und Totschlag und lässt zudem einen Blick hinter die Kulissen der eigenen Schreibwerkstatt zu. Die passende kriminalistische Ergänzung zur Fußball-Europa-Meisterschaft!

20 Jahre FörSteR – Jubiläumsfest

Zu einem zweitägigen Fest zum zwanzigjährigen Jubiläum hatte der Förderverein der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V. am 14. und 15. Juni eingeladen.

Mit einem gewaltigen Zuspruch wurde am Freitag eine Mal- und Bastelaktion in der Stadtteilbibliothek Rödelheim von den Kindern aufgenommen. Es wurde geklebt, geschnippelt und gemalt. Die unterstützenden FörSteRinnnen waren heftig gefordert, den Wünschen der jungen Künstlerinnen und Künstler nachzukommen. Ruhiger ging es beim Lesepatenfestival zu. Die beteiligten Kinder überzeugten mit ihrem Mut, vor einem ihnen unbekannten Publikum vorzulesen. Sie präsentierten ihre erstaunlichen Lesefortschritte, die sie in kurzer Zeit erworben hatten. Als dann der Kinderliedermacher Wolfgang Hering die Kinder zum Mitsingen und Mitmachen animierte, war die Mitspielfreude kaum zu bändigen. Die Stimmung auf den Punkt brachten beim Kinderfest die Mädchen und Jungen, als sie aus eigener Initiative dem FörSteR ein Geburtstagsständchen brachten. Wie selbstverständlich wurde in den verschiedenen Herkunftssprachen der Kinder Happy Birthday auf Türkisch, Arabisch, Englisch, Deutsch und Polnisch und schließlich nochmals alle gemeinsam auf Englisch gesungen. Ein größeres Dankeschön hätten die Kinder dem FörSteR nicht machen können.

Am frühen Samstagnachmittag bot das Programm für die erwachsenen Freundinnen und Freunde des FörSteR im Rödelheimer Vereinsringhaus kammermusikalischen Jazz mit dem Axel Freudenberger Duo bei gemütlichem Kaffee und Kuchen. Eine junge Glücksfee zog dann die GewinnerInnen des Jubiläumsquiz, die sich über großzügige Preise von Rödelheimer Geschäftsleuten freuen konnten. Mit seiner Lesung aus »Die Hesselbachs« schlug Jo van Nelson die voll besetzten Reihen im Garten und auf der Terrasse des Vereinsrings in den Bann und begeisterte mit dem Klassiker in hessischer Mundart, die auch Eingeplackte verstanden. Die Sonne lud den Nachmittag über mit angenehmen Temperaturen zum Verweilen ein. Und zum Abschluss des Festes sorgten die Blue Blistering Barnacles mit Irish Folk für beste Stimmung beim Publikum.

Jubiläumsfest: 20 Jahre FörSteR

Seit 20 Jahren unterstützt der Förderverein der Stadtteilbibliothek Rödelheim e.V. die Bibliothek bei ihrer wichtigen Arbeit und bereichert mit anspruchsvollen Veranstaltungen das kulturelle Leben in Rödelheim.

Am zwei Tagen wollen wir unser Jubiläum feiern: am Freitag, 14. Juni mit einem Programm für Kinder in der Stadtteilbibliothek Rödelheim und am Samstag, 15. Juni im Garten des Vereinsringhauses mit Musik und Literatur und einem Quiz.

Freitag, 14. Juni 2024, Stadtteilbibliothek Rödelheim:
14 Uhr: Mal- und Bastelaktion für 6- bis 12-Jährige
16 Uhr: Lesepaten-Festival
17 Uhr: Liedermacher Wolfgang Hering mit einem musikalischen Mitmachprogramm

Samstag, 15. Juni 2024, Vereinsringhaus Rödelheim:
16 Uhr: Axel Freudenberger Trio, Kammerjazz
17 Uhr: Ziehung der Gewinner des Jubiläums-Quiz
18 Uhr: Jo van Nelsen liest „Die Hesselbachs“
19 Uhr: Blue Blistering Barnacles, Irish Folk

Frankfurt liest ein Buch 2024

26. April 2024: Florian Wacker liest aus seinem Roman Zebras im Schnee

Bei seinen Recherchen für eine Ausstellung über das Bauhaus-nahe Stadtplanungsprogramm »Neues Frankfurt« stößt der New Yorker Kunsthistoriker Richard Kugelman auf ein Ende der 1920er-Jahre aufgenommenes Foto seiner Mutter Franziska. Fotografin war eine gewisse Ella Burmeister. Auf einer Reise in die Main-Metropole taucht Richard in die Lebensgeschichte dieser nach dem Krieg vergessenen
Foto-Künstlerin ein und versucht herauszufinden, was Franziska und Ella verband und warum seine Mutter nach ihrer Flucht in die USA 1933 nie wieder von Ella und der gemeinsamen Zeit in Frankfurt gesprochen hat. Richard gerät in eine Geschichte zweier junger Künstlerinnen, die auch sein Leben für immer verändert.

Florian Wacker, Frankfurt liest ein Buch, Zebras im Schnee
Vor ausverkauftem Haus las Florian Wacker aus seinem neuen Roman „Zebras im Schnee“.

Florian Wacker arbeitete in der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Jugendhilfe. Seit 2018 schreibt er Romane, Krimis und gelegentlich auch fürs Theater. Für seine literarischen Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. wurde er mit dem Robert Gernhardt-Preis ausgezeichnet. Florian Wacker lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main.

Spende an die Bibliothek

Die Tonies sind Teil einer großzügigen Spende des Fördervereines. Es konnten auch viele neue Bilderbücher, Comics, aktuelle Krimis und Romane für die kleinen und großen Besucherinnen und Besucher der Stadtteilbibliothek gekauft werden. Das Bibliotheksteam dankt dem Förderverein für die attraktive Ergänzung des Medienangebotes. Der große Zuspruch zu den FörSteR-Veranstaltungen ermöglicht die Spenden: Danke also auch an das Rödelheimer Veranstaltungspublikum!

Förster-Mitglieder präsentieren eine Auswahl der neuen Tonies.

Kangal

15. März 2024: Anna Yeliz Schentke stellt ihren Debütroman »Kangal« vor

Hauptprotagonisten in diesem Romandebüt sind Dilek, die im Internet für ihre politischen Erdogan-kritischen Aktivitäten den Decknamen »Kangal1210« benutzt und nach einer Reihe zerschlagener Demos Istanbul fluchtartig in Richtung Deutschland verlässt, wo sie auf besonders Erdogan-treue Anhänger stößt. Dann ist da noch ihr Freund Tekin, den sie nicht in ihren Fluchtplan eingeweiht hat, und ihre in Frankfurt lebende Cousine Ayla, die zum Missfallen ihrer Eltern ihren Ehemann verlassen hat, weil er sie geschlagen hat. So fasst der Perlentaucher eine Rezension des Deutschlandfunks zusammen.

Ein hochpolitischer Roman, in dem sich »die verschiedenen Gedankengänge und Situationen virtuos verweben.« Frankfurter Rundschau

Anna Yeliz Schentke (rechts) mit Inge Pauls, die die Veranstaltung moderierte.

Anna Yeliz Schentke wurde 1990 in Frankfurt geboren. Ihr Debütroman »Kangal« stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2022 und wurde 2023 mit dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet.