Freitag, 26. Oktober 2018: »Parmesan und Partisan / Wo sind sie geblieben / Partisan und Parmesan / Alles wird zerrieben«, so fasste Matthias Beltz die Revolution von 1968 zusammen, die in keiner deutschen Stadt solche Spuren hinterlassen hat wie in Frankfurt am Main. Die Forderungen der außerparlamentarischen Opposition sind nicht nur im gesellschaftlichen Leben bis heute spürbar, sondern bestimmen unsere Kultur nach wie vor maßgeblich mit. Fünfzig Jahre danach erinnern Claus-Jürgen Göpfert und Bernd Messinger in ihrem Buch »Das Jahr der Revolte – Frankfurt 1968« an das turbulente Jahr in Frankfurt. Sie lassen nicht nur die Ereignisse Revue passieren, sondern reflektieren auch die großen Irrtümer und ideologischen Verirrungen dieser Zeit.
Der FR-Journalist Claus-Jürgen Göpfert musste leider kurzfristig absagen, zwei Tage vor der hessischen Landtagswahl hatten berufliche Verpflichtungen Priorität. So bestritt Bernd Messinger allein den Abend in der Rödelheimer Stadtteilbibliothek. Messinger, der das Jahr der Revolte in Frankfurt als 16-jähriger Schüler erlebte, berichtete von der Entstehung des Buches und erzählte unterhaltsam aus seiner eigenen Erinnerung. Leider blieb am Ende keine Zeit für Diskussionen mit den Besuchern der Veranstaltung, so dass die kritische Auseinandersetzung mit den Folgen von 68 zu kurz kam.