Punkt, Linie: Mord

16. Februar 2024: Jakob Stein liest aus seinen Kriminalromanen

Vor zehn Jahren veröffentlichte Jakob Stein »Doppelmord à la carte«, seinen ersten Kriminalroman rund um Hauptkommissar Martin Schwaner und sein Team, die unter anderem in der Frankfurter Kleinmarkthalle ermitteln müssen. Zum 70. Geburtstag der Kleinmarkthalle im Februar 2024 erscheint nun eine komplett überarbeitete Neuauflage von »Doppelmord à la carte«. Und in Jakob Steins jüngsten Kriminalroman »Punkt, Linie: Mord« ist Martin Schwaner krankheitsbedingt vom aktiven Dienst freigestellt und macht einige merkwürdige Beobachtungen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Schwaner beginnt auf eigene Faust zu ermitteln – unter anderem in Rödelheim – und gerät schon bald mit seinen Ex-Kollegen vom Kommissariat 11 in Konflikt.

Jakob Stein las aus seinen Krimis.

Jakob Stein liest aus seinen Krimis und erzählt, wie seine Figuren und ihr Autor sich in den letzten zehn Jahren verändert haben. Norbert Rojan nennt sich als Autor Jakob Stein. Seit 1991 lebt er in Frankfurt, arbeitete in der legendären Huss’schen Universitätsbuchhandlung, im Eichborn Verlag und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, bis er 2001 den B3-Verlag und 2010 mit seiner Frau Sybille Nolte den Hessen Shop gründete, der im Herbst 2021 seine Zentrale nach Rödelheim verlegt hat.

»Ich hatte einst ein schönes Vaterland…«

28. Januar 2024: Ein literarischer Kammermusikabend mit dem Schauspieler Roman Knižka, der Mezzosopranistin Pia Liebhäuser und dem Bläserquintett OPUS 45

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages 2024 ludt ein Kooperationsbündnis aus Gruppen der Initiative Synagoge Rödelheim am Sonntag, 28. Januar zu einem Literarischen Kammermusikabend in die Cyriakuskirche in Frankfurt Rödelheim ein.

Volles Haus in der Cyriakuskirche bei der Veranstaltung mit OPUS45

Mit ihrem Programm »Ich hatte einst ein schönes Vaterland… – Jüdisches Leben in Deutschland« begibt sich das Bläserquintett OPUS 45 mit dem Schauspieler Roman Knižka und der Sängerin Pia Liebhäuser auf eine Reise durch knapp 250 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland, durch das alle Bereiche der deutschen Kultur entscheidend geprägt wurden, bis die nationalsozialistische Verfolgung diesem kulturellen Reichtum in furchtbarer Weise ein Ende setzte.

»Ich hatte einst ein schönes Vaterland…«. Mit diesem Zitat Heinrich Heines beginnt das Gedicht »Im Exil« von Mascha Kaléko. Der Schauspieler Roman Knižka liest aus Texten jüdischer Autorinnen und Autoren deutscher Sprache, darunter Moses Mendelssohn, Rahel Levin Varnhagen, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Else Domitzer, Anita Lasker Wallfisch und Mascha Kaléko. Daneben stehen Texte unbekannter deutscher Juden, die aus dem Alltagsleben berichten. Sie veranschaulichen die faszinierende Vielfalt jüdischen Lebens auf deutschem Boden und berichten von der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung deutscher Juden unter dem NS-Regime.

Den musikalischen Teil des Abends bilden Werke jüdischer Komponisten, wie u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Denés Agay, Jacques Ibert, Pavel Haas. Die Sängerin Pia Liebhäuser begleitet das Programm mit jiddischen Liedern und Werken u.a. von Gustav Mahler, Jacque Offenbach, Viktor Ullmann und Abraham Goldfaden.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Cyriakusgemeinde, des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V., der Stadtbücherei Frankfurt, der Initiative Stolperstein Rödelheim, Courage gegen Rassismus Rödelheim und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ). Mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Frankfurt am Main, des DGB Bildungswerk Hessen-Thüringen, des Kulturamtes der Stadt Frankfurt, der Nassauischen Sparkasse und der Naspa-Stiftung.

Oliver Steller im Doppelpack

Oliver Steller spricht und singt Kurt Tucholsky
Texte und Lieder

Freitag, 10. November 2023, Cyriakuskirche: In seinem Programm Kurt Tucholsky – Texte und Lieder zeichnet Oliver Steller mit jazz- und bluesbeeinflussten Kompositionen das Leben Tucholskys nach. Zwischen Geschichten aus dem Leben Tucholskys werden seine Gedichte durch Stellers Sprache und Gesang plastisch und lebendig. »Ein unvergesslicher Abend, nicht nur für Literaturliebhaber.« (Kölner Stadtanzeiger)

Kurt Tucholsky (1890-1935), zählt zu den bedeutendsten und bis heute bekanntesten Autoren der Weimarer Republik – als Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter, Romanautor, Lyriker und kritischer Publizist stand er in der unmittelbaren Tradition Heinrich Heines.

Für den 1967 geborenen Rezitator Oliver Steller waren sein Musikstudium in den USA und die anschließende Zeit in Chicago als Gitarrist und Sänger, in denen Aufnahmen mit den Bands von Miles Davis und Carlos Santana entstanden, wegweisend für seine musikalische Entwicklung.

Und bereits am Nachmittag in der Stadtteilbibliothek:

Lieder, Zaubereien und Geschichten mit Oliver Steller

Wenn Oliver Steller mit seiner Gitarre Frieda spielt, singt, rappt, zaubert und
Quatsch macht, leben Gedichte auf und zeigen, was sie können! Von ihm
vorgetragen und gesungen bringen sie Poesie in den Alltag, feiern lyrisch die
Lebenslust und wecken Freude an der Sprache. Alle Arten von Gedichten werden
bespielt – der Abzählreim, die klassische Ballade, der Unsinnsvers, »richtige«
Gedichte genauso wie Zungenbrecher und Drehverwortungen. Spätestens, wenn
Steller seine Hits anstimmt, rockt der Saal!

Der RaUM für Kinder & Teenies feiert mit diesem Konzert den 40. Geburtstag der
Gruppenarbeit mit Kindern, Teenies und Jugendlichen im Stadtteil.

Jahreshauptversammlung

Bei der Förster-Jahreshauptversammlung am 7. November 2023 wurden Helmut Furtmann und Ulrich Sonnenberg erneut als Vorstand gewählt. Als Schatzmeisterin wurde Ursula Thiemann in ihrem Amt bestätigt, die Schriftführung liegt weiterhin bei Angela Kalisch.

Otfried Preußler, ein Leben in Geschichten

Tilman Spreckelsen über Otfried Preußlers Leben und Werk

6. Oktober 2023: Mit »Der Räuber Hotzenplotz«, »Die kleine Hexe« oder »Krabat« hat Otfried Preußler Klassiker der Kinderliteratur geschaffen, allein die Namen seiner Figuren wecken Erinnerungen an Bücher, die Generationen über Jahre der Kindheit hinweg begleitet haben. Viele seiner Geschichten sind in der böhmischen Märchen- und Sagenwelt verwurzelt, die Preußler aus seiner Kindheit kannte. In den 1970er-Jahren wurde er häufig als weltfremd kritisiert, heute erkennt man jedoch das antiautoritäre Potenzial seiner Bücher und liest »Krabat« als einen Roman der Verführung durch eine dunkle Macht.

Tilman Spreckelsen stellte seine Otfried-Preußler-Biografie vor.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Otfried Preußler im Oktober 2023 hat Tilman Spreckelsen nach intensiven Recherchen eine erste vollständige Biografie vorgelegt, die tiefe Einblicke in Leben und Werk des großen Kinderbuchautors und Geschichtenerzählers liefert.

Tilman Spreckelsen studierte Geschichte und Germanistik in Freiburg und ist seit 2001 Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Als Autor und Herausgeber hat er zahlreiche Bücher und Anthologien veröffentlicht. 2014 erhielt er den Theodor-Storm-Preis der Stadt Husum.

Die Erfinderin der Frankfurter Küche

Petra Schwerdtner und Dr. Adolf Fink in der Rödelheimer Stadtteilbibliothek
Gemischtes Doppel: Petra Schwerdtner und Adolf Fink

15. September 2023: Petra Schwerdtner und Dr. Adolf Fink, eine Kulturwissenschaftlerin und ein Germanist, stellen im »Gemischten Doppel« Margarete Schütte-Lihotzky vor, eine der bedeutendsten Frauenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Als erste Frau schloss Schütte-Lihotzky in Österreich ihr Architekturstudium ab und wurde 1926 von dem Stadtplaner Ernst May nach Frankfurt berufen. Hier erfand sie die »Frankfurter Küche«, die als Prototyp der modernen Einbauküche gilt. 2022 jährte sich ihr 125. Geburtstag, den Petra Schwerdtner und Adolf Fink zum Anlass nehmen, die Gestalterin, aber auch die Widerstandskämpferin und politische Aktivistin vorzustellen. Sie lesen aus Margarete Schütte-Lihotzkys Autobiographie, den Reisetagebüchern und Briefen und ihren »Erinnerungen aus dem Widerstand«.

Petra Schwerdtner gründete die Agentur „kunstkontakt“, leitet die Geschäftsstelle des Deutschen Werkbundes und lehrt u. a. an der Fachhochschule Frankfurt.
Dr. Adolf Fink unterrichtet an der Universität des 3. Lebensalters, schreibt für die
FAZ und leitet diverse Literaturkreise.

Krimilesung im Brentanobad

14. Juli 2023: Einmal noch sterben
Oliver Bottini liest aus seinem preisgekrönten Krimi

Oliver Bottini bei der Krimilesung im Brentanobad.

Februar 2003. Nach den Anschlägen von New York steht der Krieg gegen den Terror
vor einem weiteren Höhepunkt: Die USA und ihre Verbündeten bereiten sich darauf
vor, in den Irak einzumarschieren. BND Agent Frank Jaromin ist gerade von einem
Einsatz in Bosnien zurückgekehrt und will sich eigentlich um seine zerstrittene
Familie kümmern. Da kommt ein hochbrisanter Auftrag aus dem Kanzleramt: Eine
irakische Regimegegnerin behauptet, die Vorwürfe, die den Krieg legitimieren
sollen, seien erfunden, es gebe im Irak keine Massenvernichtungswaffen. Der BND
schickt Frank Jaromin nach Bagdad, und schon bald kämpft er dort um sein Leben …
Der neue Roman des in Frankfurt lebende Autors Oliver Bottini »könnte auch aus
einer angelsächsischen Thriller-Fabrik stammen, doch Bottini hat sich für seine
Figuren mehr einfallen lassen.«
(Hannes Hintermeier, FAZ)

Frankfurt liest ein Buch 2023

28. April 2023: Im Gespräch mit der ehemaligen hr2 kultur-Redakteurin Ruth Fühner stellte Deniz Ohde ihren »bestürzender Bildungsroman« (FAZ) „Streulicht“ vor.

Deniz Ohde (Mitte) im Gespräch mit Ruth Fühner und Brigitte Dinger.

In ihrem gefeierten Debütroman erkundet Deniz Ohde die Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin und erzählt von den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit und dem Versuch, sich von der verinnerlichten Abwertung zu befreien. Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminium­bleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer west­deutschen Arbeiterwohnung erstickte, ehe sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden.

Exkursion zur Gedenkstätte in Mörfelden-Walldorf

15. April 2023: Bei der Lesung zu „Frida“ im März hatte der Förster dazu eingeladen, gemeinsam die Gedenkstätte in Mörfelden-Walldorf zu besuchen, wo gegen Kriegsende Zwangsarbeiterinnen in einem KZ-Außenlager an der Rollbahn des Frankfurter Flughafens mitarbeiten mussten.

Trotz des nasskalten Wetters war das Interesse an der Exkursion groß. Cornelia Rühlig, Vorstandsvorsitzende der Margit-Horváth-Stiftung und Leiterin der Gedenkstätte, berichtete über den Entstehungsprozess der Gedenkstätte, erzählte von den Aktivitäten der Stiftung und beantwortete die Rückfragen der Besucherinnen und Besucher. Gemeinsam wurde der freigelegte Keller besichtigt, der sich unterhalb der Küche des Lagers befand. Bei einem Spaziergang über den historischen Lehrpfad erfuhr die Besuchergruppe an 16 Stationen mehr zu den Hintergründen.

Der Besuch der Gedenkstätte ist unbedingt zu empfehlen.
Link zur Website der Stiftung: www.margit-horvath.de