Archiv des Autors: Förster

Alle Veranstaltungen abgesagt

Das Lesefest »Frankfurt liest ein Buch« findet in diesem Jahr nicht statt. Auch die in diesem Rahmen geplante Veranstaltung in Rödelheim fällt aus. Die Stadtteilbibliothek ist zur Zeit geschlossen, bis Ende Mai finden dort keine Veranstaltungen mehr statt.

Notwendig wurden diese Maßnahmen, die das gesamte öffentliche Leben betreffen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und zu verlangsamen. In diesem Sinne: bleiben Sie zuhause und bleiben Sie gesund!

Bibliothek vorläufig geschlossen

Ab Montag, 16.3.2020, schließt die Stadtbücherei ihre Öffentlichen Bibliotheken für den Publikumsverkehr. Die Fahrbibliothek stellt ihren Betrieb ein. Alle Veranstaltungen werden ausgesetzt. Diese präventive Maßnahme ist zunächst bis 19.4.2020 geplant.

Die Stadtbücherei gehört zu den publikumsstärksten Einrichtungen der öffentlichen Hand in Frankfurt. Mit der vorübergehenden Schließung der Häuser tragen wir dazu bei, die Ausbreitung des Corona-Virus zu hemmen, das Gesundheitssystem vor massiven Belastungen zu bewahren und besonders gefährdete Menschen zu schützen.

Ausgeliehene Medien werden automatisch verlängert. Mahngebühren werden ausgesetzt. Vorbestellungen bleiben bestehen. An den Rückgabeautomaten an der Zentralbibliothek und in Sachsenhausen können Medien zurückgegeben werden. Die Digitalen Services der Stadtbücherei von der Onleihe bis zum PressReader stehen weiterhin zur Verfügung.

Für Rückfragen steht den Bürgerinnen und Bürgern das Info-Telefon der Stadtbücherei zur Verfügung: (069) 212-3 80 80, montags bis freitags 10 bis 16 Uhr.

Was heißt hier »wir«?

Professor Dr. Heinrich Detering. Foto: Förster

31.1.2020: Heinrich Detering zur Sprache der parlamentarischen Rechten

Rechte Politiker sprechen von »Entsorgung«, von »Umvolkung«, von »Kopftuchmädchen« und »Messermännern«. Davon, dass Hitler ein »Vogelschiss« gewesen sei. Und vor allem nehmen sie für sich in Anspruch, für »uns« und »unser Deutschland« zu sprechen. Doch was für ein »Wir« setzen sie da überhaupt voraus?

Der Literaturwissenschaftler und Leibnitz-Preisträger Heinrich Detering wirft einen unaufgeregten wie scharfen Blick auf die Rhetorik der parlamentarischen Rechten – und zeigt, wie ihr Anspruch, für »das Volk« zu sprechen, in totalitäre Ermächtigungsvorstellungen, Rache- und Vernichtungsphantasien führt. Er legt offen, wie diese Sprache der Gewalt sich selbst verharmlosend verkleidet. Und er macht vor, wie sich solche rhetorischen Strategien durchschauen lassen.

Professor Dr. Heinrich Detering, geb. 1959, lehrt deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen, hat literaturwissenschaftliche Bücher und Aufsätze sowie Gedichtbände, Essays und Übersetzungen veröffentlicht, nahm Gastprofessuren und Poetikdozenturen in aller Welt wahr und erhielt zahlreiche wissenschaftliche und literarische Auszeichnungen. Von 2011 bis 2017 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

»Will keiner trinken? keiner lachen?«

Heiner Boehncke. Foto: Förster

14.2.2020: Goethe und der Wein, vorgestellt von Heiner Boehncke

Weine begleiteten Goethe zeit seines Lebens. Als Enkel eines Weinhändlers, der im Weinkeller des Elternhauses kostbare Weine vorfand, verzichtete er weder in Weimar noch auf Reisen auf sein Lebenselixier. »Wenn man nicht lieben kann, soll man nicht trinken.« Heiner Boehncke, einer der Herausgeber des Bandes »Will keiner trinken, keiner lachen«, erzählt anhand von Gedichten, Liedern und Briefen von Goethes intensivem Verhältnis zum Wein. Schließlich lautete dessen Maxime: »Für Sorgen sorgt das liebe Leben / Und Sorgenbrecher sind die Reben.«

Heiner Boehncke, geb. 1944, war Professor für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft in Frankfurt und Bremen. 1988 wurde er Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim Hessischen Rundfunk, 1998 Literaturredakteur im Programmbereich Kultur und Wissenschaft. Heiner Boehncke ist Autor zahlreicher Bücher und organisiert seit 2004 das Rheingau Literatur Festival als künstlerischer Leiter.

»Will keiner trinken? keiner lachen?« war eine Gemeinschaftsveranstaltung des Fördervereins PetriHaus und des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V.

Spende für die Stadtteilbibliothek

Zu Beginn des Jahres konnten die Mitglieder des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V. der Leiterin der Stadtteilbibliothek Brigitte Dinger einen symbolischen Scheck in Höhe von 2500 Euro übergeben. Frau Dinger bedankte sich für die großzügige Spende, die zur Erweiterung des Medienangebots sowie für eine bequeme Sitzgelegenheit für Kinder und Eltern zum Vorlesen im Kinderbereich genutzt werden soll. Darüber hinaus werden weitere Klappstühle für den flexiblen Einsatz in der Bibliothek für die sehr gut besuchten Veranstaltungen in der Stadtteilbibliothek Rödelheim angeschafft werden.

Helmut Furtmann, der 1. Vorsitzende des FörSteR versprach, dass der Förderverein auch in diesem Jahr die Bibliothek durch attraktive und engagierte Lesungen und Veranstaltungen unterstützen wird. Den Auftakt macht am 31. Januar der renommierte Göttinger Literaturwissenschaftler Heinrich Detering mit einem Vortrag »Was heißt hier wir« über die Sprache der parlamentarischen Rechten.

55 + in Rödelheim – Marktplatz für Neugierige

Brigitte Dinger, Leiterin der Stadtteilbibliothek Rödelheim und Ulrich Dalbert, Koordinator des Lesepaten-Projekts im Förderverein Förster, stellten das vielfältige Angebot der Bibliothek vor.

Am Freitag, 17. Januar 2020 fand im Auguste-Oberwinter-Haus in Rödelheim der erste Marktplatz für Neugierige statt – ein Forum, um die zahlreichen Möglichkeiten, sich in Rödelheim zu engagieren, kennen zu lernen. Rödelheimer Initiativen, Vereine, Einrichtungen und Kirchengemeinden stellten sich vor und informierten im persönlichen Gespräch über ihre Angebote. Das Format kam sehr gut an, die gut besuchte Veranstaltung wurde rege genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Auch die Stadtteilbibliothek und der Förderverein waren dabei und stellten das vielfältige Angebot der Bibliothek und des Fördervereins Förster e.V. vor. Die Rödelheimer Stadtteilbibliothek bietet ein umfangreiches Medienangebot, das zum Lesen, Lernen, Arbeiten und Spielen einlädt und hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen kulturellen Zentrum und Treffpunkt im Stadtteil entwickelt:

  • Lesefreuden um vier: eine Stunde Literatur bei Tee und Kaffee
  • Literaturkreis „Lust am Lesen“
  • Lesepaten-Projekt
  • wechselnde Ausstellungen
  • Lesungen/Abendveranstaltungen in Kooperation mit Förster
  • Vorträge und Workshops in Kooperation mit Partnern aus dem Stadtteil
  • und vieles mehr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Stadtteilbibliothek Rödelheim und Ihre Mitarbeit im Förderverein Förster e.V.

Die NSU-Monologe / NSU-Monologlari

Ein Theaterstück der Bühne für Menschenrechte

Die Mitglieder der neonazistischen, terroristischen Vereinigung NSU (Nationalsozialistischer Untergrund), Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, ermordeten zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin, verübten 43 Mordversuche, 15 Raubüberfälle und drei Sprengstoffanschläge.

Foto: Bühne für Menschenrechte/Uli Malende

8. November 2019: Die NSU-MONOLOGE erzählen von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU – von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat: von ihrem Mut, in der 1. Reihe eines Trauermarschs zu stehen, von der Willensstärke, die Umbenennung einer Straße einzufordern und vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Behörden zu verteidigen. Die NSU-MONOLOGE sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, mal behutsam, mal fordernd, mal wütend – roh und direkt liefern sie uns intime Einblicke in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten. »Diese Erzählungen gehen wirklich unter die Haut.« WDR-Fernsehen.

Eine Veranstaltung des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtteilbibliothek, dem RaUM für Kinder und Teenies, Courage gegen Rassismus, dem AWO-Ortsverein Rödelheim und dem Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Frankfurt am Main

Gemischtes Doppel: Vincent van Gogh

Petra Schwerdtner und Adolf Fink.

25. Oktober 2019: Kulturwissenschaftlerin Petra Schwerdtner und Germanist Dr. Adolf Fink sorgten im „gemischten Doppel“ für die Begegnung von Wort und Werk und vermittelten ungewöhnliche Perspektiven auf den herausragenden Maler der Moderne. Die Veranstaltung nimmt Bezug auf die Städel-Ausstellung „Making van Gogh“ vom 23.10.2019 bis 16.2.2020.

„… wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen, und sich aneinanderfügen wie die Worte eines Gesprächs oder in einem Brief…“. Dieser Auszug stammt aus dem Konvolut von über tausend Briefen, die der niederländische Künstler van Gogh Zeit seines Lebens schrieb. Sie geben Auskunft über Gedanken und Ziele des Autodidakten, dem Kunst und Literatur „heilig“ waren.

Petra Schwerdtner gründete vor 20 Jahren die Agentur „kunstkontakt“, leitet seit 2004 die Geschäftsstelle des Deutschen Werkbundes Hessen, und lehrt seit 2011 an der University of Applied Sciences in Frankfurt. 2015 und 2016 übernahm sie einen Lehrauftrag an der Münster School of Architecture.

Dr. Adolf Fink unterrichtet an der Universität des 3. Lebensalters, schreibt für die FAZ, leitet diverse Literaturkreise und stellt Verlage und Neuerscheinungen vor.

Buchmesse-Gastland Norwegen

„Der Traum in uns“, unter diesem Motto nach einem Gedicht von Olav H. Hauge stand Norwegens Auftritt als Gastland der Frankfurter Buchmesse. Auch abseits des Messegeländes konnten die Besucher und Besucherinnen norwegische Autorinnen und Autoren im Rahmen zahlreicher Lesungen erleben. Neben der Literatur präsentierte Norwegen ein umfangreiches Kulturprogramm, das bildende Kunst, Theater, Musik, Film und Architektur umfasste. Im Ehrengast-Pavillon der Buchmesse präsentierte Norwegen die ganze Bandbreite seiner Literatur: von Klassikern wie Henrik Ibsen und Knut Hamsun bis zu aktuellen Bestsellerautorinnen und Autoren: Jo Nesbø, Karl Ove Knausgard, Maja Lunde, Karin Fossum, Jostein Gaarder und viele bekannte Autorinnen und Autoren mehr. Der Literaturnobelpreis ging bereits dreimal nach Norwegen: 1903 an Björnstjerne Björnson, 1920 an Knut Hamsun und 1928 an Sigrid Undset. Die norwegische Literatur ist vielseitig und präsentierte sich zur Buchmesse mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung.

Deutsch ist inzwischen die Sprache, in die norwegische Literatur am häufigsten übersetzt wird, noch vor Englisch. Einer der unermüdlichen Übersetzer ist Ulrich Sonnenberg, er lebt und arbeitet als literarischer Übersetzer in Rödelheim. Er übersetzt aus dem Dänischen und Norwegischen und ist zudem bestens bekannt als der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim Förster. 2013 erhielt Ulrich Sonnenberg den Übersetzerpreis des Staatlichen Dänischen Kunstrats.

Erika Fatland und Ulrich Sonnenberg.

Im Gespräch mit Ulrich Sonnenberg stellte die Reise-Journalistin Erika Fatland am 18. Oktober in der Rödelheimer Stadtteilbibliothek ihr Buch „Die Grenze“ vor: Eine Reise rund um Russland, durch Nordkorea, China, die Mongolei, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, die Ukraine, Weißrussland, Litauen, Polen, Lettland, Estland, Finnland, Norwegen sowie die Nordostpassage. Und auch dieses Buchprojekt hatte mit einem Traum begonnen…

20.000 Kilometer, von Nordkorea bis Nordnorwegen, durch 14 Staaten, über das arktische Meer und immer entlang der Grenze: Erika Fatland reiste 259 Tage einmal rund um Russland und begegnet dort den unterschiedlichsten Menschen – Taxifahrern, Geschichtsprofessoren, Rentier-Hirten und anderen. Sie hörte zu, stellte Fragen, sammelte Geschichten. So entstanden schillernde Porträts dieser eigenwilligen Menschen und Länder. Aber auch ein Porträt des weltpolitischen Giganten Russland – aus der Sicht seiner Nachbarn.

Erika Fatland, 1983 geboren, lebt als Journalistin und Autorin in Oslo. Die studierte Sozialanthropologin spricht acht Sprachen und hat bereits mehrere hochgelobte Bücher veröffentlicht. Ihr in zehn Sprachen übersetztes Buch „Sowjetistan“ wurde 2015 mit dem norwegischen Buchhandelspreis ausgezeichnet. Auf der Eröffnungsfeier der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sprach Erika Fatland neben Karl Ove Knausgård als literarische Rednerin.

Krimilesung im Brentanobad

16. August: Oliver Bottini: „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“

Oliver Bottini. Foto: Hans Scherhauer

Oliver Bottini erzählt in seinem Krimi „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“, der 2018 mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet wurde, von der Wirklichkeit der Globalisierung, vom Landraub der Agrarkonzerne und den einschneidenden Veränderungen des Lebens nach 1989. Als in Rumänien eine junge Deutsche erstochen aufgefunden wird, führt die Spur zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb in Mecklenburg …

Der in Frankfurt lebende Autor Oliver Bottini schreibt seit über fünfzehn Jahren Sachbücher und vor allem Krimis, die bereits mehrfach mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet wurden. Elmar Krekeler nannte ihn in der Literarischen Welt »einen unserer besten Krimi-Schriftsteller.«