Archiv der Kategorie: Allgemein

Krimilesung im Brentanobad

Freitag, 24. August 2018: Das Mädchen vom Bethmannpark

Pete Smith liest aus seinem Frankfurt-Krimi
Moderation: René Heinen, Societäts Verlag

Wie immer gut besucht: die Krimilesung im Brentanobad.

Unweit des Bethmannparks entdeckt ein Anwohner eine bewusstlose junge Frau, die sich, als sie erwacht, an nichts erinnert. Während sich Ärzte ihrer annehmen, bemüht sich die Polizei, die Identität der mysteriösen Fremden zu ermitteln. Doch niemand scheint sie zu vermissen. Als die unbekannte junge Frau in die Reha verlegt wird, begegnet sie dem Ergotherapeuten Jakob, der von der geheimnisvollen Schönen auf Anhieb fasziniert ist. Umso mehr, da sie ihn an die erste Liebe seines Lebens erinnert …

Pete Smith (Foto) wurde 1960 als Sohn einer Spanierin und eines Engländers in Soest geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Publizistik und arbeitete zunächst als Kulturredakteur, bevor er sich als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main niederließ. Für seinen Roman »Endspiel« wurde er 2012 mit dem Robert-Gernhardt-Preis des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Gedenken an den Tag der Bücherverbrennung

Am 10. Mai 1933 passierte es mitten in Frankfurt: Studenten der Frankfurter Universität, darunter auch Mitglieder studentischer Verbindungen und Burschenschaften, packten einen Leiterwagen voll mit Büchern, deren Autoren vom faschistischen Regime als „zersetzend“ angesehen wurden und verbrannten sie auf dem Frankfurter Römerberg unter dem hysterischen Gegröle ihrer Gesinnungsgenossen.

Schon Heinrich Heine hatte in großer Hellsichtigkeit formuliert: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen!“

Erich Kästner, dessen Bücher ebenfalls in die Flammen geworfen wurden, schrieb in der Nachbetrachtung der schrecklichen Ereignisse: „Als am 10. Mai 1933 die deutschen Studenten in allen Universitätsstädten unsere Bücher tonnenweise ins Feuer warfen, spürten wir: Hier vollzieht sich Politik, und hier ereignet sich Geschichte. Die Flammen dieser politischen Brandstiftung würden sich nicht löschen lassen. Sie würden weiterzüngeln, um sich fressen, auflodern und Deutschland, wenn nicht ganz Europa in verbrannte Erde verwandeln. Es würde so kommen und es kam so.“

In ihrem Roman Das siebte Kreuz sagt Anna Seghers: „Heute sind wir hier. Was jetzt geschieht, geschieht uns!“

10. Mai, Tag der Erinnerung an die „verbrannten Bücher“ Öffentliche Lesung aus „verbrannten Büchern“, Rezitationen, musikalische Beiträge, Redebeiträge. Roman Kuperschmidt und Band sowie Almut Schwab von Klezmers Techter. Donnerstag, 10. Mai, 11 bis 17 Uhr auf dem Römer

Ritter mit spitzer Feder

Gedächtnisausstellung zum 40. Todestag des Frankfurter Zeichners und Karikaturisten Kurt Halbritter

Kurt Halbritter, Rödelheimer Karikaturist, Zeichner und Mitbegründer der legendären Satirezeitschrift »Pardon«, bezog in seinen politischen Zeichnungen für die »Frankfurter Rundschau«, den »Vorwärts« und »Pardon« treffsicher und bissig Stellung zu Militarismus, Nationalsozialismus, Rassismus, Frauenfragen und anderen gesellschaftlich relevanten Themen. Mit seinen 1968 erschienenen Zeichnungen »Adolf Hitlers Mein Kampf – Gezeichnete Erinnerungen an eine Große Zeit« initiierte und begleitete er die kritische Aufarbeitung der NS-Zeit der 70er-Jahre. Skurriles findet sich in seiner »Tier- und Pflanzenwelt« – z.B. der Barfüßer, der seit einem Jahr als Skulptur in der Kurt-Halbritter-Anlage am Blauen Steg die Menschen erheitert. Noch heute ‒ vierzig Jahre nach seinem Tod ‒ sind seine Zeichnungen und Karikaturen mehr als aktuell. Zum 40. Todestag von Kurt Halbritter zeigt die Stadtteilbibliothek Rödelheim eine Auswahl aus dem engagierten zeichnerischen Werk von Kurt Halbritter.

Illustration: Selbstporträt als halber Ritter, mit der Feder als Schwert. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Peter Pauritsch.


Die Ausstellung ist bis einschließlich 30. Mai 2018 in der Stadtteilbibliothek Rödelheim zu sehen.

Frankfurt liest ein Buch 2018

20.4.2018: Im Rahmen des Literaturfestivals „Frankfurt liest ein Buch“ fand in Rödelheim die Veranstaltung „Weißt du schon, im KZ? In Westhofen. Literatur und Realität in „Das siebte Kreuz““ statt. Die Stadtteilbibliothek war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Martina Ruppert-Kelly, Leiterin des Pädagogischen Dienstes der heutigen Gedenkstätte Osthofen, informierte über die Errichtung eines der ersten Konzentrationslager der Nazis, über das Lagerleben und die Haftbedingen, über reale Fluchten und die Verbindung zwischen Literatur und Realität in Anna Seghers Roman. Christoph Pütthoff aus dem Ensemble des Schauspiel Frankfurt und einer der Schauspieler der Bühnenadaption von „Das siebte Kreuz“, las ausgewählte Passagen aus dem Roman und begeisterte mit seinem lebendigen Vortrag das Publikum.

Ausgezeichnete Lesepaten

Beim Neujahrsempfang des Ortsbeirats am 20. Februar wurde unser Lesepaten-Projekt mit dem Stadtteilpreis ausgezeichnet. Das Lesetraining ist vor fünf Jahren aus dem Angebot der offenen Hausaufgabenhilfe entstanden. Das Konzept ist so einfach wie erfolgreich: Ehrenamtliche Lesepaten unterstützen Grundschulkinder beim Lesenlernen, nach zehn Terminen erhält das Kind ein Buchgeschenk. Die Lesepaten und der Koordinator des Projekts freuen sich über die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 250,- Euro.

»Spiel der Sinne«

Oliver Steller spricht und singt Lyrik von Dichterinnen. Mit Bernd Winterschladen (Saxophon).

Bei der letzten Förster-Veranstaltung des Jahres am 17. November 2017 präsentierte Oliver Steller in seinem Programm »Spiel der Sinne« ein Kaleidoskop poetischer Frauenstimmen, über Jahre zusammengetragen aus vielen kleinen Bruchstücken. Ein lyrisch-musikalisches Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander von Gedichten und Liedern. »Scharfsinnig, einfühlsam, unterhaltsam und überraschend!« (Focus). Mit Texten von Else Lasker-Schüler, Mascha Kaléko, Hilde Domin, Ina Seidel, Ingeborg Bachmann, Karin Kiwus, Rose Ausländer, Annette von Droste-Hülshoff, Eva Strittmatter, Marie-Luise Kaschnitz, Ulla Hahn und viele anderen. Unterstützt wurde Oliver Steller durch den Saxophonisten und Klarinettisten Bernd Winterschladen.

Oliver Steller, Jahrgang 1967, hat seine Liebe zur Literatur nach der Schule wiederentdeckt. Seitdem vertont er Gedichte. Im Anschluss an ein Musikstudium in den USA und einem Jahrzehnt als freischaffender Musiker, gab der Gitarrist und Sänger 1995 sein Debüt als Rezitator. Für die FAZ ist Oliver Steller »die Stimme deutscher Lyrik«.

»Der Schleier im Main«

29. September 2017: Clemens Bachmann stellt Alexandre Dumas’ wiederentdeckten Frankfurt-Roman vor

Frankreich ist 2017 das Gastland der Frankfurter Buchmesse. Einhundertfünfzig Jahre zuvor, 1867, besuchte Alexandre Dumas, der berühmte Autor der »Drei Musketiere«, Frankfurt zur Zeit der preußischen Besetzung. Begeistert von der Liberalität der Frankfurter Bürger und entsetzt über die preußische Schreckensherrschaft schrieb er »Der Schleier im Main«, einen großen historischen Roman, zugleich eine dramatische Abenteuer- und zu Herzen gehende Liebesgeschichte und eine Hommage an das Frankfurt des 19. Jahrhunderts. Der Herausgeber Clemens Bachmann hat den nie ins Deutsche übersetzten Roman wiederentdeckt und nacherzählt. »Eine wirkliche Entdeckung!« (FAZ)

Krimilesung im Brentanobad

18.8.2017: Tilman Spreckelsen: Der Nordseeschwur – Ein Theodor-Storm-Krimi
Zum großen Sängerfest strömen Tausende 1844 nach Bredstedt bei Husum. Aber Rechtsanwalt Theodor Storm und sein Schreiber Peter Söt wissen, dass dort gefährliche politische Reden gehalten werden. Dann, mitten auf dem Fest, ein Mord.

Barfuß im Park

Am Freitag, 31. März wurde in Rödelheim in der Kurt-Halbritter-Anlage am Blauen Steg der „Barfüßer“ eingeweiht. Die Bronze-Skulptur des Kassler Bildhauers Siegfried Böttcher, umgesetzt nach einer Zeichnung des 1978 verstorbenen Karikaturisten Kurt Halbritter, ergänzt als nunmehr 14. Kunstobjekt die Reihe „Komische Kunst im Grüngürtel“, zu der so bekannte und beliebte Werke wie das Grüngürteltier von Robert Gernhardt und das Ich-Denkmal von Hans Traxler gehören. Letzterer war am Freitag sogar unter den Gästen, so wie auch Achim Frenz vom Caricatura-Museum. Das Rednerpult blieb jedoch den Sponsoren überlassen.
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, die als Gastrednerinnen angekündigt waren, waren leider dann doch verhindert. Ihren Part übernahm Thomas Hartmanshenn, Leiter der Projektgruppe Grüngürtel im Umweltamt. Er stellte das Projekt „Komische Kunst im Grüngürtel“ vor und dankte dem Regionalpark Ballungsraum Rhein/Main, dem Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main und der Stadt Frankfurt, die das Kunstwerk finanziert haben, das insgesamt 50.000 Euro gekostet hat.
Eine eindrucksvolle Performance bot die Taiko-Trommelgruppe „Gallus Donner“ – dem Kunstwerk zu Ehren beim letzten Stück sogar barfuß. Nachdem das weiße Tuch, das die Skulptur verhüllte, mit vereinten Kräften gelüftet war, wurde der Barfüßer sofort von Groß und Klein erobert. Ein Kunstwerk zum Anfassen, so war es ja auch gedacht. Ein Kunstwerk zum Aufessen gab es auch: vom süßen Barfüßer-Doppelgänger aus Marzipan von der Konditorei Graff durfte jeder Besucher ein Stückchen naschen.
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen aus der Neuen Frankfurter Schule ist Kurt Halbritter heute zu Unrecht weitgehend vergessen. Der Förderverein der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V. erinnerte deshalb bereits im Herbst 2012 mit einer Ausstellung an das engagierte Werk des Zeichners, der viele Jahre in Rödelheim gelebt hatte und legte so den Grundstein dafür, dass der Bereich am Blauen Steg heute „Kurt-Halbritter-Anlage“ heißt, wo künftig nun eine gutmütig dreinblickende Skulptur den Park bereichert.

Foto: Wera Rohowski und Inge Pauls hatten 2012 die Kurt-Halbritter-Ausstellung organisiert. Mit den Förster-Vorsitzenden Ulrich Sonnenberg und Helmut Furtmann (von links)

YouTube-Video: Gallus Donner

Komische Kunst im Grüngürtel

Am Freitag, 31. März ab 16:30 Uhr wird in der Kurt-Halbritter-Anlage am Blauen Steg die Skulptur „Der Barfüßer“ von Kurt Halbritter eingeweiht. Damit erhält auch Rödelheim ein Objekt im Rahmen der Reihe „Komische Kunst im Grüngürtel“. Gastgeber der Veranstaltung ist das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst. Zu den Gastrednerinnen gehören Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

Der Kasseler Bildhauer Siegfried Böttcher schuf die Bronze-Figur nach einer Zeichnung von Kurt Halbritter. Der 1978 verstorbene Zeichner und Karikaturist lebte lange Zeit in Rödelheim und entwarf dort auch die originellen Figuren seiner „Tier- und Pflanzenwelt“.

Inge Pauls und Wera Rohowski (FörSteR) hatten im Jahr 2012 mit einer Ausstellung in der Stadtteilbibliothek zum zeichnerischen Werk von Kurt Halbritter den Grundstein dafür gelegt, dass der Bereich am Blauen Steg in „Kurt-Halbritter-Anlage“ benannt wurde, die nun mit der Aufstellung der Skulptur eine schöne Würdigung erfährt.